Programm zum Weltflüchtlingstag 2022
So, 19.06., 14 – 18 Uhr
Biergarten Gretchen auf dem Faust-Gelände, Zur Bettfedernfabrik
Der transkulturelle Verein kargah lädt am Sonntag, den 19. Juni, im Rahmen des Internationalen Weltflüchtlingstag zu einem Begegnungsfest mit Musik, mehrsprachiger Poesie und Austausch ein. Außerdem werden wir mit allen Besucher*innen bei einer Kunstaktion wortwörtlich eine gemeinsame Zukunft aufbauen!
Forderungen zum Weltflüchtlingstag
Über 82 Millionen Menschen befinden sich momentan auf der Flucht. Das sind 82 Millionen Lebensgeschichten von Menschen, die auf Grund bedrohlicher Lebensbedingungen fliehen mussten, auf der Suche nach humanen Lebensbedingungen und einer Zukunft in Frieden. Menschen fliehen u.a. auf Grund des Klimawandels, der hauptsächlich die Folge einer kapitalistischen Lebensführung der Industrienationen ist. Menschen fliehen vor Kriegen, in Staaten, die sicher sind und auch die Kapazitäten haben, diesen Menschen Schutz zu gewähren. Deutschland und die gesamte EU müssen Verantwortung übernehmen und ihre eigenen Werte leben. Rassistische und koloniale Denkweisen dürfen nicht dazu führen, dass Menschen in Klassen eingeteilt und unterschiedlich behandelt werden. kargah e.V. fordert deshalb ein Umdenken in der aktuellen Politik, damit alle ein würdiges und gleichberechtigtes Leben in Deutschland führen können.
# Flüchtlingsrecht als Menschenrecht anerkennen!
Wir fordern eine humanitäre und gerechte Flüchtlingspolitik und eine unabhängige Asylverfahrensberatung – für faire Asylverfahren und gegen Abschiebung in Kriegsgebiete. Insbesondere fordern wir, dass frauen- und geschlechtsspezifische sowie LSBTIQ*- spezifische Fluchtgründe anerkannt werden und im Asylanhörungs- und Entscheidungsverfahren dafür sensibilisiert wird.
# Gemeinsame Verantwortung der EU!
Wir fordern Humanität statt Abschottung. Die Europäische Union und alle Mitgliedsstaaten müssen ihrer humanitären Verpflichtung nachkommen und sich für den Schutz und die Aufnahme von allen Geflüchteten, unabhängig von ihrer Herkunft, engagieren. Dabei muss in der gesamten Europäischen Union die Genfer Flüchtlingskonvention geachtet und niemand, die/der Schutz sucht, darf abgewiesen werden.
# Gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe und soziale Rechte!
Geflüchtete sind auf dem Arbeits- und Bildungsmarkt häufig von Diskriminierung betroffen und werden in bestimmte Ausbildungsverhältnisse und Berufsfelder gedrängt. Wir fordern, dass Geflüchtete auf dem Arbeits- und Bildungsmarkt, unabhängig vom Aufenthaltsstatus, gleichberechtigt partizipieren können. Auch Langzeitgeduldete, deren Lebensmittelpunkt seit vielen Jahren in Deutschland ist, müssen die Möglichkeit haben, ihre Zukunft planen zu können und arbeiten zu dürfen. Es müssen Bleibeperspektiven geschaffen werden. Alle sollen Zugang zu Sprach- und Integrationskursen haben und ein politisches Wahlrecht erhalten, wenn sie langfristig in Deutschland leben. Alle sollen den gleichen Zugang zu medizinischer Versorgung und sozialen Leistungen haben.
# Recht auf Familiennachzug!
Familienleben ist ein Grundrecht und ein Menschenrecht. Wir sind für ein Familienleben für Alle. Jede*r hat ein Recht auf seine Familie.
# Menschenwürdige Unterbringung!
In Ankerzentren und Gemeinschaftsunterkünften werden Geflüchtete isoliert, stigmatisiert und sie sind nicht ausreichend geschützt. Wir fordern eine sensibilisierte Unterbringung von Geflüchteten, insbesondere bei denen mit erhöhtem Schutzbedarf: Frauen und Kinder, LSBTIQ* und Menschen mit Beeinträchtigung. Ankerzentren und Massenlager müssen abgeschafft und Geflüchtete schnell in den Kommunen in Wohnungen untergebracht werden.
# Gewaltschutz ohne aufenthaltsrechtliche Konsequenzen!
Bei der Ratifizierung der am 1. Februar 2018 in Kraft getretenen Europaratskonvention gegen Gewalt an Frauen (Istanbul-Konvention) hat die Bundesregierung gegen den Artikel 59 zwei Vorbehalte eingelegt. Nach wie vor diskriminiert und beschränkt das eheabhängige Aufenthaltsrecht viele migrierte und geflüchtete Frauen*, die Gewalt erfahren. Für sie kann eine Trennung enorme aufenthaltsrechtliche Hürden, gar eine Abschiebung, bedeuten. Wir fordern die Rücknahme der Vorbehalte und die damit im Zusammenhang stehende Aufhebung der Ehebestandszeit, sodass Migrantinnen* und geflüchtete Frauen humanitären Gewaltschutz erfahren!
Weitere Informationen unter: www.kargah.de und www.wft.kargah.de
Pressekontakt:
kargah e.V.: Hannah Terhorst und Laura Heda
Telefon: 0511/ 126078-2360, Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
kargah e.V.
Verein für Interkulturelle Kommunikation
Migrations- und Flüchtlingsarbeit
Zur Bettfedernfabrik 1
30451 Hannover
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